Vergolder:innen verwenden Kreiden als Füllstoff in Grundierungen sowie in Kitt- und Drückmassen. Kreide (Kalziumkarbonat) ist ein natürlich vorkommendes Gestein, welches durch Ablagerungen kleinster Meereslebewesen vor etwa 70 Millionen Jahre entstanden ist. Die gängigen Kreidesorten für den Vergolderbedarf sind: Steinkreide, Champagnerkreide, Bologneserkreide und Chinakreide (China Clay). Mineralogisch betrachtet ist Chinakreide keine Kreide, sondern weiße Tonerde, und Bologneser Kreide gebrannter Gips.
Kreidegrund
Bei der Polimentvergoldung werden Kreide oder Kreidemischungen in flüssigen, erwärmten Haut-/Hasenleim eingestreut. Der Leim wird vorher in kaltem Wasser gequollen und im Wasserbad erwärmt. Die mit Kreide gesättigte Leimlösung wird dann als Kreidegrund im warmen Zustand auf den später zu vergoldenden Untergrund aufgetragen. Welches Kreidegrundrezept Verwendung findet, ist vom Objekt und dem Zweck abhängig (z.B. feingliedrige Ornamentik oder für Gravuren).