Bei der Anlegemilch handelt es sich um eine wasserverdünnbare Acryl-Dispersion, die durch bestimmte Zusätze lange offengehalten wird. Diese nicht-ölige Flüssigkeit wird wegen des milchigartigen Aussehens und der Konsistenz auch „Vergoldermilch“, „Schnellmixtion“ oder „Wassermixtion“ genannt.
Die gebrauchsfertig eingestellte Acryl-Dispersion trocknet zu einem klebrigen, farblosen Film auf. Von den verschiedenen Herstellern wird eine offene Zeit von mindestens 15 Minuten bis zu 60 Stunden nach Filmbildung angegeben, d.h. innerhalb dieses Zeitfensters kann das Blattmetall aufgelegt werden. Wie bei allen Klebemitteln variiert diese Zeitspanne nach der aufgetragenen Schichtdicke, der Saugfähigkeit des Untergrunds sowie den Umgebungsbedingungen.
Der Glanzgrad der Vergoldung hängt von der Stärke des Blattmetalls ab. Je dicker das Blattmetall (z.B. die Schlagmetalle), desto glänzender die Oberfläche. Mit Blattgold lassen sich eher seidenmatte Oberflächen erzielen.
Der Untergrund sollte nicht mehr saugend sein, d.h. saugende Untergründe müssen beschichtet werden.
Die Werkzeuge sollten möglichst direkt im Anschluss nach dem Gebrauch der Anlegemilch mit warmen Wasser und Seife gereinigt werden. Bei leicht angetrocknetem Werkzeug kann etwas Spiritus oder Ethanol hilfreich sein.
Die Vergoldung hat eine eher weiche und kratzempfindliche Oberfläche. Es empfiehlt sich diese zum besseren Schutz mit Klarlack zu lackieren.
Im Gegensatz zur Ölvergoldung ist die Anlegetechnik mit Anlegemilch nur für den Innenbereich geeignet.
Foto ©Ulrike Romeis
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